Die Sparanstrengungen der Bundesbürger schwächen sich moderat, aber kontinuierlich ab. Um 0,1% auf 10,3% sank im letzten Jahr die Sparquote. In diesem Jahr setzte sich der Trend fort. Ein wichtiger Grund dafür ist Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. So verringern die tiefen Zinsen die Erträge konventioneller Zukunftsvorsorgeprodukte und damit auch die Sparanreize“, analysiert Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) die Situation.
Die niedrigen Zinsen dürften nicht zum Dauerzustand werden. „Anderenfalls droht eine Erosion der deutschen Spar- und Vorsorgekultur“, warnt Martin. Angesichts der von der Geldpolitik angekündigten Fortsetzung der Niedrigzinspolitik dürfte die Sparquote in diesem und kommenden Jahr ihren leichten Rückgang fortsetzen, schätzt der BVR in seiner aktuellen Studie anlässlich des Weltspartages am 30. Oktober 2013 ein.
Im letzten Jahr standen den Deutschen für die Bildung von Geld- und Sachvermögen rund 200 Milliarden Euro zur Verfügung. Neben der Sparsumme konnten die Deutschen zur Vermögensbildung auf Gelder aus aufgenommenen Krediten sowie auf empfangene Vermögensübertragungen wie zum Beispiel Sparzulagen und Investitionszuschüsse zurückgreifen.
Für Finanzanlagen nutzten die deutschen privaten Haushalte davon mehr als 75%. Um 9 Milliarden Euro höher als in 2011 fiel die Geldvermögensbildung in 2012 mit 157,2 Milliarden Euro aus. Für die Bildung von Sachvermögen nutzten die Deutschen im letzten Jahr die übrigen 42,4 Milliarden Euro. So blieb damit die Bildung von Sachvermögen, das sich zum Großteil aus Wohnimmobilien zusammensetzt, auch im vergangenen Jahr vergleichsweise lebhaft.
Im letzten Jahr flossen den Banken Gelder in Höhe von 86,4 Milliarden Euro zu. Das waren knapp 20 Milliarden Euro mehr als im Jahre 2011. So waren aufgrund der niedrigen Zinsen im letzten Jahr besonders beliebt liquide Bankanlageformen. So verzeichneten im letzten Jahr mit 102,5 Milliarden Euro die Sichtguthaben die höchsten Zuwächse unter den Bankprodukten. Dagegen weniger gefragt waren im letzten Jahr Termingelder.