In der gesetzlichen Krankenversicherung müssen aktuell mehr als 8,1 Millionen Versicherte einen Zusatzbeitrag zahlen. Der Zusatzbeitrag liegt zwischen 8 und 15 Euro. Nach Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting rechnet sich ein geringer Zusatzbeitrag von 8 Euro nicht für die Kassen. So liegen die Verwaltungskosten für die Erhebung des Zusatzbeitrages aktuell bei rund ein Drittel des Zusatzbeitrages. In den Fall das der Versicherte nicht pünktlich zahlt, liegen die Verwaltungskosten sogar häufig über den Einnahmen durch den Zusatzbeitrag. Seit Anfang diesen Jahres können die gesetzlichen Krankenkassen deshalb von ihren Versicherten einen Verspätungszuschlag verlangen, wenn diese den Zusatzbeitrag nicht pünktlich zahlen. Rund 5% der Versicherten, die einen Zusatzbeitrag zahlen müssten, verweigern aktuell die Zahlung des Zusatzbeitrages.
Die Erhebung eines Zusatzbeitrages bedeutet für die Krankenkassen einen erhebliche Aufwand. So müssen die Kassen nicht nur den Geldeingang überwachen, sondern auch Extra Konten für jeden Versicherten führen und bei Nichtzahlung das Geld eintreiben lassen. „Insgesamt ist der Zusatzbeitrag ein Verlustgeschäft für die Krankenkassen“, sagt Dirk Steffan, Experte im Gesundheitswesen bei Steria Mummert Consulting. „Vor allem wenn man die zusätzlichen Kosten durch säumige Zahler und die Abwanderung von Kunden in die Rechnung mit einbezieht.“ Bei einzelnen Krankenkassen betrug die Abwanderungsquote zwischen fünf und zehn Prozent – ein deutlicher Verlust.