Im letzten Jahr vermehrten die privaten Haushalte in Deutschland ihr Geldvermögen stärker als in den Jahren vor der Krise. So häuften die privaten Haushalte insgesamt 146,9 Milliarden Euro bei Banken, Versicherungen und in Depots an. Nicht berücksichtigt sind dabei Sachwerte wie Immobilien. Das der Trend sich kurzfristig fortsetzt, damit rechnen die Volkswirte der Deutschen Postbank AG. So erwarten Sie das es in diesem Jahr eine Neubildung von Geldvermögen in der Größenordnung von 150 Milliarden Euro geben wird.
Das Finanzvermögen der Deutschen ist durch die regelmäßige aktive Neubildung von Geldvermögen in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. So lag es im Jahre 1991 noch bei 1,926 Milliarden Euro und stieg bis zum Ende der 90er auf 3,444 Milliarden Euro. Ende des letzten Jahres erreichte es dann 4,671 Milliarden Euro.
Da die Deutschen nicht gern Schulden machen, ist das Netto-Geldvermögen (Geldvermögen minus Verbindlichkeiten) der privaten Haushalte im letzen Jahrzehnt noch dynamischer gewachsen. Während das Bruttovermögen von 1999 bis 2009 „nur“ um 36 Prozent zulegte, stieg das Nettovermögen um 59 Prozent.
Seit 2005 wurden Jahr für Jahr mehr Schulden getilgt als neue Verbindlichkeiten aufgenommen. Dadurch fiel bei weiter steigenden Einkommen zunächst das Verhältnis von Verbindlichkeiten zu verfügbaren Einkommen und nachfolgend zusätzlich auch das absolute Niveau der privaten Verschuldung. Insgesamt sank die Verschuldung seit 2004 um 42 Milliarden Euro auf 1.532 Milliarden Euro.
Im internationalen Vergleich sind die Deutschen trotzdem aber nicht wirklich reich. Sie haben zwar den Rückstand, den sie gegenüber Privatpersonen im Ausland aus historischen Gründen über Jahrzehnte hinweg aufgewiesen hatten, inzwischen auf den EWU-Durchschnitt ausgeglichen.